Kunstbauten erlauben die zügige und sichere Durchfahrt und sind optimal zu erhalten
Kunstbauten bzw. Ingenieurbauten weisen einen enormen Wert auf und entsprechend umfangreiche Mittel werden für deren Erhaltung eingesetzt. Auf den schweizerischen Nationalstrassen werden jährlich z.B. ca. 2‘500 Kunstbauten inspiziert und die nötigen Erhaltungsmassnahmen für diese bestimmt. Für deren Erhaltung wurden im Jahr 2012 ca. 160 Mio. CHF aufgewendet. Die Organisation der Überwachung, des Unterhalts sowie der Erhaltungs- und Massnahmenplanung wird dabei von ca. 10 Personen wahrgenommen. Am Prozess beteiligen sich sogar mehr als 80 Personen. Es ist offensichtlich, dass das Zusammenwirken klar geregelt sein muss und dass bereits geringfügige Optimierungen in den Abläufen beachtliche Verbesserungen des Mitteleinsatzes erlauben. Ein weitaus grösseres Potential für die Optimierung des Mitteleinsatzes – als die effiziente Regelung der Abläufe – liegt in der Optimierung der Erhaltung.
Bei der Erhaltung der Kunstbauten haben die verantwortlichen Personen gegensätzliche Ziele zu berücksichtigen. Im Wesentlichen müssen sie ein gewisses Dienstleistungsniveau gewährleisten damit die Kunstbauten ohne massgebende Behinderungen oder Gefährdungen genutzt werden können (welche z.B. aufgrund eines schlechten Zustands oder häufigen erhaltungsbedingten Baustellen hervorgerufen werden). Weiterhin müssen sie die Ausgaben für den Erhalt der Kunstbauten minimieren und die Beteiligten möglichst wenig beeinträchtigen, welche nicht direkt von den Infrastrukturanlagen einen Nutzen ziehen. Schliesslich fordern die politischen Führungsinstanzen immer mehr dass Langzeitprognosen erstellt und dass die eingesetzten Finanzmittel transparent begründet werden.
Die Ermittlung der optimalen Erhaltungsstrategien, um die Kunstbauten – unter Berücksichtigung der oben genannten Ziele – zu erhalten, ist eine komplexe Aufgabe bei der die verschiedenen Typen von Kunstbauten mit ihren Eigenheiten sowie ihrer Lage im Netz berücksichtigt werden müssen. Die hierfür verantwortlichen Personen können aufgrund ihres fachlichen Wissens und ihrer Erfahrung intuitiv ermitteln, welche Erhaltungsstrategien für die einzelnen Objekte die Optimalen sind. Die Ermittlung der optimalen Erhaltungsstrategien über die Gesamtheit aller Kunstbauten, die Erstellung von Langzeitprognosen zur Zustands- und Finanzbedarfsentwicklung sowie deren transparenten Darlegung überschreitet jedoch die menschlichen Fähigkeiten.
Um die Erhaltungsplaner effektiv und effizient bei dieser komplexen Fragestellung zu unterstützen ist ein durchgängiges EDV-System empfehlenswert, worin die relevanten Informationen zu Bau, Betrieb, Erhaltung und Rückbau erfasst werden und mittels eines angemessenen Managementsystems ausgewertet werden, um die nötigen Erhaltungstätigkeiten wie Inspektionen, detaillierte Überprüfungen und Massnahmen auszulösen sowie das Managementsystem selber zu optimieren.
Zentrale Fragen
- Beschränkte finanzielle Mittel (Budgets)
- Vorgegebene Zustände
- Benutzerdefinierte Strategien
- Vorgegebene Massnahmen
zu simulieren und damit deren Auswirkungen sowie die nötigen Massnahmen aufzuzeigen, um diese konsequent Umzusetzen. Die verschiedenen Szenarien können miteinander verglichen werden, um z. B. die Auswirkungen reduzierter Investitionen in die Erhaltung aufzuzeigen.